In der Zeitschrift „Feuerwehr Signale“ Nr. 21 Jahrgang 1899 fand das ein Jahr nach der offiziellen Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Ameis veranstaltete Gründungsfest nachstehend wörtlich wiedergegebene Erwähnung.

Am 25. Juni 1899 feierte die freiwillige Feuerwehr Ameis ihr Gründungsfest. Nach Empfang der erschienenen Feuerwehren von Wien-Ottakring, Walterskirchen, Poysdorf, Kleinhadersdorf,  Föllim,  Altruppersdorf, Staatz-Kautendorf, Enzersdorf bei Staatz, Ehrnsdorf bei Staatz und Waltersdorf, erwarteten sämmtliche Feuerwehren sammt 40 weißgekleideten Mädchen außer dem Orte die Spritzenpathin Fräulein Elisabeth Steingaßner, welche von Wetti Leißer begrüßt und ihr ein Blumenstrauß überreicht wurde. Sodann bewegte sich der Festzug zur Kirche. Nach dem Segen hielt Hochw. Herr Dr. Anton Sorger eine sehr gelungene Festrede bezüglich der Pflichten des Feuerwehrmannes. Dann folgte die Weihe. Nach derselben hielt das kleine Töchterlein des Herrn Oberlehrers Kubitschek eine kurze, aber sehr rührende Ansprache an die Pathin. Hernach dankte Herr Hauptmann Franz Rieder  allen Festtheilnehmern für den zahlreichen Besuch und Allen, welche den Verein seit seinem Bestande unterstützt und gefördert haben und brachte zum Schlusse ein dreimaliges Hoch auf Seine Majestät den Kaiser aus, worauf die Musik die Volkshymne intonierte. Das Fest fand mit einem Tanzkränzchen seinen Abschluß.

 

Wie war die Feuerwehr zur Zeit der Gründung organisiert

 

Die Feuerwehr gliederte sich in fünf Abteilungen und zwar:  die Spritzenmannschaft, die Steiger, die Einreißer, die Wasserzubringer und die Rettungs- und Schutzmannschaft.      

 

Die "Abrichtung"[1] oblag dem Hauptmann !

 

Steiger:                 deren Aufgabe war es, bei Brandausbruch die in unmittelbarer Nähe des Brandherdes gelegenen Dächer zu besteigen und fortwährend mit nassen Tüchern zu be­feuchten, um ein Über­greifen der Flammen zu verhindern. Dazu benötigte man junge, durchtrainierte Männer.

 

Einreißer:             diese sorgten für freie Zugänge zum Brandplatz, sowie das Nie­derreißen von Dachkonstruktionen.

 

Wasserzubringer:    diesen oblag die Organisation der Zubringung von Löschwasser und die Einteilung der mithelfenden Bevölkerung bei dieser Arbeit.

 

Rettungs-u. Schutzmannschaft: diese bestand vorwiegend aus älteren Feuerwehrmän­nern, die für "Ordnung am Brandplatze" sorgten.



[1]  100 Jahre später  ist dieser Begriff nicht geläufig, man betreibt jetzt „Ausbildung“  sowohl innerhalb der Feuerwehr als auch auf Abschnitts- und Bezirksebene. Lehrgänge in der Landesfeuerwehrschule Tulln werden in vielfältigem Maße angeboten.